Liebe besteht nicht nur darin, dass man einander ansieht, sondern, dass man gemeinsam in die gleiche Richtung blickt. (Antoine de Saint-Exupery)
Möchten Sie dem Brautpaar einen schönen Vers mit auf den gemeinsamen Weg geben. Dann sind Sie hier genau richtig. Wir haben für Sie wunderbare Hochzeitsgedichte gesammelt. Diese können Sie zum Beispiel neben Ihren ganz persönlichen Zeilen auf Ihrer Glückwunschkarte verwenden oder auch ins Hochzeitsbuch schreiben.
Herab von seiner stolzen Veste
Lehnt sich ein Rittersmann,
Tief unten aus dem Felsengrunde
Schwingt's lautlos sich hinan.
Schwarzbraune Locken auf dem Nacken,
Rotsamtnes Prachtgewand,
Den erznen Panzer um die Hüfte,
Das Visier in der Hand.
So lehnt er an dem Erkerfenster
Im hochzeitlichen Schmuck,
Was stierst Du, Ritter, in die Tiefe,
Das Irrlicht zeigt nur Trug!
Ruht Laura nicht im stillen Grabe?
Kein Schatten kehrt zurück,
Vergiß die Schuld, zum Hochzeitsmahle
Ruft heut' Dein froh' Geschick!
Ha, immer stiert er noch herunter
Den scharfen Blick hinab.
Das Irrlicht steht an jener Stelle,
Wo sie den Tod sich gab.
Sein Grund ist leer, o weh, der Schrecken!
Was singt dort am Gestein?
Was schwingt sich hoch von Fels zu Felsen,
Im weißen Heil'genschein?
"Noch grauet nicht Dein Hochzeitsmorgen,
Noch schaust Du nicht Dein Glück,
O, harter Ritter, schau' lieb' Laura,
Ihr Schatten kehrt zurück!"
Den stolzen Ritter faßt ein Grausen,
Als er das Lied gehört,
Von Geisterarmen fortgerissen
Er in den Abgrund fährt.
Horch da, ein namenloses Poltern
Im felsigten Gestein,
Als wenn auf einmal tausend Donner
In's Burgtor schlügen ein.
D'rum soll am Abend vor der Hochzeit
Ein Polterabend sein,
Denn - heißt es - wo viel Licht und Freude
Wagt sich kein Geist hinein.
Vertrauen und Achtung,
das sind die beiden unzertrennlichen Grundpfeiler
der Liebe, ohne welche sie nicht bestehen kann.
Denn ohne Achtung hat die Liebe keinen Wert
und ohne Vertrauen keine Freude.
Vor lauter hochadligen Zeugen
Kopuliert man ihrer zwei;
Die Orgel hängt voll Geigen,
Der Himmel nicht, mein’ Treu!
Seht doch, sie weint ja greulich,
Er macht ein Gesicht abscheulich!
Denn leider freilich, freilich
Keine Lieb’ ist nicht dabei.
Wenn ein goldner Ring am Finger ewig kann die Liebe binden,
Goldne Locken, warum wollt ihr tausend um das Herz mir winden?
Mädchen, mit so vielen Ringen hast du dich verlobt an mich:
Laß es dich nicht mehr verdrießen, nenn' ich nun die Meine dich.
Ruhet dann, jedoch erwäget,
Liebes Paar, es sei die Nacht
Eh es morgen sieben schläget
Nicht zum Schnarchen nur gemacht.
Zwei die müssen Wache sein;
Schlafen kann man wohl allein.
Es muss was Wunderbares sein
Ums Lieben zweier Seelen!
Sie schließen ganz einander ein,
Sich nie ein Wort verhehlen!
Und Freud und Leid und Glück und Not
So miteinander tragen!
Vom ersten Kuss bis in den Tod
Sich nur von Liebe sagen.
Dass nimmer trübe Ungemach,
dass fern euch bleibe Not und Schmach,
dass nie ihr eine Träne weint,
dass stets in Liebe ihr vereint,
dass stets ihr aller Sorgen bar,
das wünsch' ich dem verlobten Paar!
Der Pfarrer steht mit Buch und Strauß,
Der Messner schlingt schon am Hochzeitsschmaus.
Die Orgel tönt und das Glöcklein hell,
Braut und Bräutigam sind nun auch schon zur Stell‘.
Sie rauscht in Spitzen und Seidenrock,
Er trägt ein Uhrband am schwarzen Rock.
Die Leute erbaut, was der Pfarrer sagt;
In der Ecke steht eine arme Magd.
Schön ist ihr Antlitz und rührend zu sehn, -
Weiß nicht, ob sie je vorm Altare wird stehn.
Sie starrt auf den prangenden Jungfernkranz,
Im Auge bebt’s ihr wie Tränenglanz.
Die Braut spricht: Ja, denkt Mancherlei,
Nichts denkt der Bräutigam harmlos dabei.
Die Magd in der Ecke hört es kaum,
Sie gäb‘ nicht dafür ihren schönen Traum.
Wenn man das zierlichste Näschen
Von seiner liebsten Braut
Durch ein Vergrößerungsgläschen
Näher beschaut,
Dann zeigen sich haarige Berge,
Dass einem graut.
So heimlich süß war unsre Hochzeitsfeier:
Wir lagen dicht
Beisammen, überwallt von einem Schleier;
Man sah uns nicht.
Wir hörten, wie die Leute nach uns fragten
Im gleichen Raum.
Wir unterm Flore blieben reglos, wagten
Zu atmen kaum.
Nur unsre Hände durften sacht sich drücken,
Wie küssend fand
Sich Hauch zu Hauch, mein Knie war mit Entzücken
An deins gebannt.
Mein glühend Auge, das im Dunkeln schaute,
Versank in deins;
Ich war in dir, du warst in mir, uns traute
Die heilige Eins.
Wohlan, was Edens Glut zusammenglühte,
Trennt keine Welt.
Hinweg denn, Angst, da uns die Hand der Güte
Geborgen hält.
Wir ruhn verhüllt; zum Baldachin, zum Himmel
Ward unser Flor.
Uns singt von Flügelköpfchen ein Gewimmel
Den Minnechor.