Sprüche zur Hochzeit

Liebe besteht nicht nur darin, dass man einander ansieht, sondern, dass man gemeinsam in die gleiche Richtung blickt. (Antoine de Saint-Exupery)


Hochzeitsgedichte

Möchten Sie dem Brautpaar einen schönen Vers mit auf den gemeinsamen Weg geben. Dann sind Sie hier genau richtig. Wir haben für Sie wunderbare Hochzeitsgedichte gesammelt. Diese können Sie zum Beispiel neben Ihren ganz persönlichen Zeilen auf Ihrer  Glückwunschkarte verwenden oder auch ins Hochzeitsbuch schreiben.

  • 

    Ich wünsche mir eine hübsche Frau,
    die nicht alles nähme gar zu genau,
    doch aber zugleich am besten verstände,
    wie ich mich selbst am besten befände.

  • 

    Nimmersatte Liebe

    So ist die Lieb'! So ist die Lieb'!
    Mit Küssen nicht zu stillen:
    Wer ist der Tor und will ein Sieb
    mit eitel Wasser füllen?
    Und schöpfst du an die tausend Jahr
    und küssest ewig, ewig gar,
    du tust ihr nie zu Willen.

    Die Lieb', die Lieb' hat alle Stund
    neu wunderlich Gelüsten;
    wir bissen uns die Lippen wund,
    da wir uns heute küßten.
    Das Mädchen hielt in guter Ruh,
    wie's Lämmlein unterm Messer;
    ihr Auge bat: »Nur immer zu!
    Je weher, desto besser!«
    So ist die Lieb'! und war auch so,
    wie lang es Liebe gibt,
    und anders war Herr Salomo,
    der Weise, nicht verliebt.

  • 

    München, bei der Frau zu Hause.
    Endlich also wieder einmal Ruhepause.
    Mein Stübchen, Küche, Bad, Salon,
    Meinen Schreibtisch! Meine Blumenwiese
    Auf der Brüstung vom Balkon!
    Wie ich das genieße!

    Ohne jemanden zu bitten oder stören.
    Ha!: Ich dürfte ruhig mit Behagen
    - weil sie mir gehören -
    All die schönen Bilder an der Wand zerschlagen.
    Doch ich tu's nicht. Denn wir genießen die
    Und das alles zu zweit.
    Kindlich glückliche und fromme Zeit!

    Schöner war es nirgends, wird es nie.
    Und wir kichen, spielen Schach und lesen,
    Plaudern: wie die Zwischenzeit gewesen,
    Ordnen, albern, täubeln. Bis es klingelt. Dann
    Sind wir mäuschenstill.
    Weil ich all die Leute von X Jahren
    Vieler Städte, die mal gütig zu mir waren,
    Aber alle mal nach München fahren,
    Nicht empfangen - oder doch nicht nach Gebühr
    behandeln kann.

  • 

    »Weißt du noch«, so frug die Eintagsfliege
    Abends, »wie ich auf der Stiege
    Damals dir den Käsekrümel stahl?«

    Mit der Abgeklärtheit eines Greises
    sprach der Fliegenmann: »Gewiß, ich weiß es!«
    Und er lächelte: »Es war einmal -«

    »Weißt du noch«, so fragte weiter sie,
    »Wie ich damals unterm sechsten Knie
    Jene schwere Blutvergiftung hatte?«
    »Leider«, sagte halbverträumt der Gatte.

    »Weißt du noch, wie ich, weil ich dir grollte,
    Fliegenleim-Selbstmord verüben wollte??
    -Und wie ich das erste Ei gebar?? ‑
    Weißt du noch, wie es halb sechs Uhr war??

    -Und wie ich in Milch gefallen bin??«
    Fliegenmann gab keine Antwort mehr,
    Summte leise, müde vor sich hin:
    »Lang, lang ist's her - lang -«

  • 

    Ich wollte Dir was dezidieren,
    nein schenken; was nicht zuviel kostet.
    Aber was aus Blech ist, rostet,
    und die Messinggegenstände oxydieren.

    Und was kosten soll es eben doch.
    Denn aus Mühe mach ich extra noch
    Was hinzu, auch kleine Witze.
    Wär bei dem, was ich besitze,
    etwas Altertümliches dabei -
    doch was nützt Dir eine Lanzenspitze!

    An dem Bierkrug sind die beiden
    Löwenköpfe schon entzwei.
    Und den Buddha mag ich selber leiden.
    Und Du sammelst keine Schmetterlinge,
    die mein Freund aus China mitgebracht.

    Nein - das Sofa und so große Dinge
    kommen überhaupt nicht in Betracht.
    Außerdem gehören sie nicht mir.
    Ach, ich hab die ganze letzte Nacht
    rumgegrübelt, was ich Dir
    geben könnte. Schlief deshalb nur eine,
    allerhöchstens zwei von sieben Stunden,
    und zum Schluss hab ich doch nur dies kleine,
    lumpige verschlissne Ding gefunden.

    Aber gern hab' ich für Dich gewacht.
    Was ich nicht vermochte, tu Du's: Drücke Du
    nun ein Auge zu
    und bedenke,
    dass ich Dir fünf Stunden Wache schenke.
    Lass mich auch in Zukunft nicht in Ruh.

  • 

    Die Lieb' ist Frühlingsblüte,
    Die Ehe Herbstesfrucht,
    Die Lieb' ist Meereswelle,
    Die Ehe stille Bucht.

    Die holde Liebe zaubert
    Dich in ein Paradies;
    Die milde Ehe macht dich
    Der Erde erst gewiß.

    Wer klug ist, pflückt die Blüte
    Und sammelt sich die Frucht;
    Schifft durch des Meeres Welle
    Ein in die stille Bucht.

    Thut in die Paradiese
    So manch' entzückten Blick,
    Und kehrt zur Erde wieder,
    Sein Heimatland zurück.

  • 

    Gib mir deine Hand: ich küsse sie.
    Schenk mir deinen Blick: ich fühle ihn.
    Gib mir deine Wahrheit, Frau, die ganze,
    Bist zur letzten Nacktheit gib sie mir: ich heilige sie.
    Denn ich muß Göttliches in meinem Herzen haben
    und wieder einen Glauben,
    Ein Heiligtum muß ich haben und einen Altar,
    Kränze darauf zu legen, Weihrauch meiner Seele,
    Und mein Herz selber als Flamme, die sich gerne verzehrt.

  • 

    Ratsam ist und bleibt es immer
    Für ein junges Frauenzimmer,
    Einen Mann sich zu erwählen
    und womöglich zu vermählen.
    Erstens: will es so der Brauch.
    Zweitens: will man's selber auch.
    Drittens: man bedarf der Leitung
    Und der männlichen Begleitung;
    Weil bekanntlich manche Sachen,
    Welche große Freude machen,
    Mädchen nicht allein verstehn;
    Als da ist: ins Wirtshaus gehn.

  • 

    Schweift der Geist zurück in jene Tage
    Alter Zeiten, Schön'res er nicht findet,
    Als das Schicksal, welches eine Sage
    Uns von Philemon und Baucis kündet.

    Treuerprobt im Glücke und im Leide,
    Wuchs ihr Leben so in Eins zusammen,
    Dass - damit der Tod sie niemals scheide,
    Ließ ein Gott aus ihnen Bäume stammen.

    Deren Zweige unauflöslich breiten
    Sich zum Schattendache, und ein Tempel
    Werden vielen Paaren, die voll Freuden
    Nehmen dran ein liebendes Exempel.

    Und mir däucht, es sei in diesem Paare
    Philemon und Baucis neu erstanden -
    Silberhell erglänzen ihre Haare,
    Golden ihrer Treue feste Banden.

    Treuerprobt im Glücke und im Leide,
    Wuchs ihr Leben ganz in Eins zusammen,
    Doch ein mild'rer Gott noch ließ für Beide
    Höh're Freude, süß'res Glück entstammen.

    Noch im Vollgenuß der Lebensfülle,
    Frisch am Geiste, frisch des Herzens Triebe,
    Feiern sie in edler Menschenhülle
    Heut' das seltne Jubelfest der Liebe!

    Wohl seh' ich zwei Bäume sich verschlingen,
    Doch nur als Symbol von jener Sage -
    Lass't es euch von treuen Freunden bringen,
    Die sich mit euch freu'n an diesem Tage!

  • 

    Ein Leib sind Mann und Weib!
    Kein Sprichwort ist so wahr.
    Bewiesen wird es uns
    durch manches Ehepaar;
    denn er sit sie, und sie ist er,
    er ist das Weib und sie der Herr.